FUNKE for Future
Der Nachhaltigkeitsbericht 2024
„Guter, unabhängiger Journalismus bildet die Grundlage für eine, wie es in unserer FUNKE-Vision heißt, offene, informierte Gesellschaft – sie ist letztlich das Ziel von allem, was wir bei FUNKE tun. Mehr Motivation, mehr „Purpose“ und mehr Nachhaltigkeit gehen nicht!“ (Statement der Gesellschafter*innen von FUNKE). FUNKE verschreibt sich gutem, relevantem Journalismus. Damit stellt sich der Konzern dem Phänomen „Fake News“ entgegen. Mit unseren journalistischen Angeboten stärken wir das Fundament für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. Damit ist schon der Kern unseres Geschäftsmodells Basis für die soziale Nachhaltigkeit in Deutschland.
Im Zentrum des FUNKE Nachhaltigkeitsberichts 2024 steht das Ziel, Transparenz über alle relevanten ESG-Anstrengungen von FUNKE zu schaffen. Fokus wird dabei auf drei Felder der Nachhaltigkeit gelegt: Ökologie (Environment), Soziales (Social) und Regulatorik (Governance) – ESG.
Zum Download des kompletten Nachhaltigkeitsberichtes...
Der Nachhaltigkeitsbericht 2024 von FUNKE in der Zusammenfassung:
Allgemeines
Der Nachhaltigkeitsbericht 2024 ist schon heute in Anlehnung an die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) verfasst, eine Richtlinie der EU, die das verpflichtende Rahmenwerk für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts bildet. Obwohl FUNKE erst ab dem Berichtsjahr 2025 die gesetzlichen Anforderungen erfüllen muss, bereiten wir uns schon heute vor. Damit sind wir das erste überregionale deutsche Medienhaus, das einen Nachhaltigkeitsbericht in Anlehnung an CSRD veröffentlicht.
Basis des Berichts bildet neben den 4 bekannten Nachhaltigkeitszielen von FUNKE die „Doppelte Wesentlichkeitsanalyse“. Mit Hilfe dieses Verfahrens haben wir alle für FUNKE relevanten Nachhaltigkeitsthemen nach den Vorgaben der CRSD identifiziert, über die wir berichten – angefangen von Emissionen und Biodiversität, bis hin zu Chancengleichheit und dem Monitoring der Lieferkette. Um die wesentlichen Themen verlässlich bewerten zu können, spielen die Perspektiven der Stakeholder von FUNKE eine wichtige Rolle. Neben den Geschäftspartner*innen, Mitarbeiter*innen und den User*innen, hat FUNKE im Rahmen des „NGO-Dialogs“ erstmals in der Verlags-Branche in einem eigens dafür entwickelten Format mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) über das Thema Nachhaltigkeit gesprochen. Die Erkenntnisse wurden in die Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden.
Ökologie
Im Bereich Ökologie hat sich im Jahr 2023 einiges bei FUNKE getan. Die Emissionen konnten um fast 48.000 Tonnen auf 158.886 reduziert werden. Rund 20 Prozent davon lässt sich auf tatsächliche Reduktionsmaßnahmen zurückführen, wie zum Beispiel die Einführung von Ökostrom in allen Medienhäusern von FUNKE, die Auswahl von Papier nach CO2-Werten und der Anstieg der ÖPNV-Nutzung der FUNKE Belegschaft durch die Subventionierung des Deutschlandtickets.
Treibhausgasemissionen von FUNKE (in tCO2e)
Corporate Carbon Footprint
(in tCO2e) |
2023 |
2022 |
2021 |
Scope 1 |
5.067 |
6.042 |
6.927 |
Scope 2* |
1.174 |
4.505 |
9.232 |
Scope 3 |
152.645 |
195.940 |
258.262 |
Gesamt |
158.886 |
206.487 |
274.421 |
*marktbasiert
Auch für die nächsten Jahre hat sich FUNKE ambitionierte Ziele gesetzt, um die CO2-Neutralität der Medienhäuser bis 2035 umzusetzen. Bis zum 31.12.2024 soll der Corporate Carbon Footprint allein durch aktive Maßnahmen um mindestens weitere 3 Prozent reduziert werden.
Um zu prüfen, ob ein Printprodukt mit den heutigen Mitteln emissionsfrei hergestellt und ausgeliefert werden kann, hat FUNKE im Sommer 2023 gemeinsam mit einem der größten Papierhersteller, UPM, einen Klimapiloten gestartet. Bei der Produktion und Auslieferung der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), der größten Tageszeitung von FUNKE, konnten in Essen-Kettwig 72% der Emissionen eingespart werden – und das ohne Kompensation. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden dafür genutzt, die Emissionen aus dem Printbereich dauerhaft weiter zu reduzieren. Künftig widmet sich FUNKE dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in der Lieferkette.
Das Schaubild veranschaulicht einen Teil der Wertschöpfungskette eines Printprodukts mit dem Fokus auf Papier. Dabei wird berücksichtigt, dass Druck und Transport teilweise von FUNKE selbst und teilweise von externen Dienstleistern übernommen werden.
Neben den Treibhausgas-Emissionen berichtet FUNKE erstmals auch über die Themen Biodiversität und Wasser. Dabei steht insbesondere im Fokus, wie effizienter Wassereinsatz und die Reduzierung der Auswirkungen auf die Biodiversität in der Lieferkette sichergestellt werden kann.
Sozial
Auch im sozialen Bereich ist 2023 bei FUNKE einiges passiert. Wir achten stets darauf, als Corporate Citizen unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, sowohl als Initiator als auch als Unterstützer von sozialen Aktionen. Dazu zählten 2023 zum Beispiel das Projekt „Zeitungswald – Helden retten den Thüringer Wald“, bei dem FUNKE Medien Thüringen mit 500 gepflanzten Setzlingen den Effekten des Borkenkäfers entgegenwirkte, und die bekannte Verleihung der „Goldenen Bild der Frau“ für besonderes ehrenamtliches Engagement von Frauen in unserer Gesellschaft.
Im Oktober hat FUNKE die Organisation yeswecan!cer übernommen. yeswecan!cer setzt sich für einen angst- und tabufreien Umgang mit der Krankheit Krebs ein, vernetzt Betroffene und veranstaltet Deutschlands größte Krebs-Convention, die YES!CON. Durch diese Übernahme intensivieren wir unser Engagement für Gesundheit am Arbeitsplatz und entwickeln unter anderem in Zusammenarbeit mit Partnern eine Toolbox zur Förderung offener Kommunikation über Krebs.
FUNKE setzt sich nicht nur durch gesellschaftliches Engagement für mehr soziale Nachhaltigkeit ein, sondern auch in der eigenen Belegschaft. Um Chancengleichheit und Vielfalt voranzutreiben, wurden im Nachhaltigkeitsbericht konkrete Ziele formuliert. Auch wenn die Unternehmensführung und die Chefredaktionen annähernd paritätisch besetzt sind, sehen wir an einer Stelle noch Handlungsbedarf. Die Frauenquote soll in der ersten und zweiten Führungsebene auf 40 Prozent Anteil bis 2030 steigen. Bis Ende 2024 wollen wir ein Führungsleitbild entwickeln und implementieren, das die unternehmensweite Ausrichtung auf Vielfalt und Toleranz unterstreicht und damit zur Förderung von Vielfalt und zur Vermeidung von Diskriminierung beitragt. Zusätzlich wird die Konzerngeschäftsführung und die erste Führungsebene geschult, um den Unconscious Bias (unbewusste Vorurteile) zu reduzieren.
Im Januar 2024 hat FUNKE zudem eine neue Stabstelle für Cultural Affairs eingerichtet, um noch intensiver an der Vielfalt in der Belegschaft zu arbeiten.
Governance
Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten, sowie eine klare Haltung, die auf eindeutigen Werten und vertrauensvollem Miteinander gründet, sind für FUNKE die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Dabei sieht FUNKE die Verantwortung nicht nur in den eigenen Häusern, sondern setzt sich auch für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette ein.
Transparenz und gemeinsames Engagement ist FUNKE beim Austausch mit den Lieferant*innen besonders wichtig. Aus diesem Grund fand 2023 der zweite Lieferantendialog statt, an dem mehr als 40 Lieferant*innen aus verschiedenen Branchen teilnahmen, die die gesamte Breite der vorgelagerten Wertschöpfungskette von FUNKE – sei es im Print- wie auch im Digitalbereich, abbildeten. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden darüber, wie die Print- und Medienbranche klimafreundlicher werden kann, welche Chancen und Risiken es rund um das Thema „Künstliche Intelligenz“ gibt und wie man in Zeiten von immer größeren Datenanforderungen und Cyberkriminellen den Datenschutz sichern kann.
Der Einkauf ist ein wichtiger Hebel beim Fortschritt zu mehr Nachhaltigkeit. Der FUNKE Einkauf hat gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsteam eine nachhaltige Beschaffungsstruktur implementiert und eine umfassende nachhaltige Beschaffungsstrategie entwickelt.
Im November 2023 erhielt der FUNKE Einkauf den Titel „Nachhaltige Beschaffungsorganisation, Level 3“ vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. Damit erreichte FUNKE die höchste Stufe der Nachhaltigkeitszertifizierung.