Female Empowerment: FUNKEs BILD der FRAU veranstaltet zweiten „Frauengesundheitsgipfel“ mit Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach als Gast
- Lauterbach zu mehr weiblichem Führungspersonal in Kliniken: „Kann ich mir in öffentlichen Krankenhäusern sehr gut vorstellen“
- FUNKE-Verlegerin Julia Becker hob Bedeutung des Themas für die Berichterstattung hervor: „Es ist unsere Aufgabe, wichtige soziale Fragen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.“
Frauen brauchen eine andere Medizin! Darum hat Deutschlands größte Frauenzeitschrift BILD der FRAU bereits im letzten Jahr eine Veranstaltungsreihe gestartet, bei der offen über das Gender Health Gap – die schlechtere medizinische Versorgung von Frauen – gesprochen und für konkrete Verbesserungen gekämpft wird. Jetzt fand die zweite Ausgabe mit mehr als 120 Besuchern im Essener Medienhaus statt. Zu Gast war unter anderem Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach.
Julia Becker, Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der FUNKE Mediengruppe, appellierte gleich in ihrer Eröffnungsrede: „Frauengesundheit ist eine Thematik, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordert und uns dazu aufruft, neu zu denken und – noch wichtiger – neu zu handeln. Als Verlegerin der FUNKE Mediengruppe bin ich zutiefst davon überzeugt, dass es unsere Aufgabe ist, wichtige soziale Fragen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Die Frauengesundheit ist genau so eine Frage.“
Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hob ebenfalls die Bedeutung dieses Themas hervor. Im Talk mit BILD der FRAU-Chefredakteurin Sandra Immoor ging es unter anderem um die geringe Quote von Frauen in Führungspositionen im Medizin-Bereich. „Ich persönlich könnte mir, was Spitzenpositionen in öffentlichen Krankenhäusern angeht, eine Quotenlösung sehr gut vorstellen“, sagte Lauterbach. Im Anschluss überreichte Sandra Immoor dem Minister eine lange Unterschriftenliste: Tausende BILD der FRAU-Leserinnen fordern, dass die medizinischen Behandlungs-Leitlinien gendersensibel überarbeitet werden.
Dass es auch in der Frauenheilkunde selbst – vom Kreißsaal bis zur Menopause – noch viel zu viele Missverständnisse und Missstände gibt, machten die Chefärztinnen und Medizin-Professorinnen Mandy Mangler, Stephanie Krüger und Petra Stute in ihren Beiträgen deutlich.
„Wir freuen uns sehr über die vielen starken Frauenstimmen auf unserem Event“, sagte Janina Süss, Geschäftsführerin von BILD der FRAU. „Gemeinsam schaffen wir es, Veränderungen für mehr Gesundheitsgerechtigkeit voranzutreiben. Das ist auch unsere Aufgabe als Deutschlands größte Frauenmedienmarke.“
Auch in der abschließenden Gesprächsrunde ging es bewusst un-verschämt zu: Prof. Dr. Petra Stute, Anke Sinnigen (Gründerin der Plattform wexxeljahre) und TV-Moderatorin Katja Burkard (die auch durch die Veranstaltung führte) sprachen über die „schlimmste hormonelle Zumutung im Leben einer Frau“: die Wechseljahre. Sie kritisierten die fehlende Aufklärung darüber, die oft mangelnde ärztliche Beratung – und eine Gesellschaft, die aus der Menopause immer noch ein Alte-Frauen-Tabu mache.
„Und genau dagegen wehren wir uns“, sagt BILD der FRAU-Chefredakteurin Sandra Immoor. „Wir wollen absurde Tabus brechen! Wir werden weiter laut über Frauengesundheit reden, wir werden umfassend informieren. Damit jede Leserin, jede Frau selbstbestimmt mitentscheiden kann, wenn es um das Wichtigste überhaupt geht: um ihre Gesundheit.“
Bereits zum zweiten Mal ist Gedeon Richter Pharma als Partner der „Aktion Frauengesundheit“ dabei, erstmals unterstützt MCM Klosterfrau diese Initiative von BILD der FRAU. „Wir freuen uns sehr, dass wir zwei starke Werbepartner an unserer Seite haben, die bei diesem wichtigen Thema hinter uns stehen“, sagte Janina Süss.
Und hier die unterschiedlichen Themenblöcke und Referent*innen in der Übersicht:
- Schwangerschaft und Geburt – „Frauen müssen auch in der Gynäkologie besser versorgt werden“
Prof. Dr. Mandy Mangler ist Chefärztin der Gynäkologie und Frauenheilkunde an zwei Berliner Kliniken, am Vivantes Auguste-Viktoria Klinikum und am Vivantes Klinikum Neukölln. Sie setzt sich für eine feministische Gynäkologie ein, ist Trägerin des Berliner Frauenpreises 2022. In ihrer Keynote Speach wies die fünffache Mutter auf den enormen Innovationsstau rund um den Kreißsaal hin – und erklärte, was es jetzt für eine Besserversorgung braucht.
- Mentale Gesundheit – „Auch die hat was mit Hormonen zu tun!“
Prof. Dr. Stephanie Krüger leitet als Chefärztin die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Vivantes Humboldt-Klinikum und das Zentrum für Seelische Frauengesundheit am Vivantes Klinikum Spandau. Sie kämpft dafür, dass bei Diagnose und Therapie nicht nur das Geschlecht, sondern auch die soziale Situation der Patientin berücksichtigt wird.
Gesprächsrunde Wechseljahre – „Das ist kein Nischenthema“
Prof. Dr. Petra Stute ist stellvertretende Chefärztin der Gynäkologischen Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie Leiterin des Menopausenzentrums an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Bern. Ihr größtes Anliegen ist es, Frauen so gut zu beraten, dass sie in den Wechseljahren eigenverantwortlich über ihre (Hormon-)Behandlung entscheiden können. Prof. Stute ist auch Vorstandsmitglied der Deutschen Menopause Gesellschaft.
Anke Sinnigen, Healthcare und Pharma-Expertin, hat die Beratungs-Plattform Wexxeljahre.de gegründet – um Frauen die Chance zu geben, sich auszutauschen und die besten Expert*innen zu finden. Sie spürt täglich, wie groß der Informationsbedarf ist.
Katja Burkard, RTL-Moderatorin und Autorin des humorvollen Ratgebers „Wechseljahre? Keine Panik!“ brachte eigene Erfahrungen ein und wünschte sich: „Alle kriegen sie, aber keiner spricht offen drüber? Damit muss Schluss sein.“