Geschäftsführer Andreas Schoo im Interview: "Mut, Neugierde und gutes Handwerk sind für mich die wichtigsten Eigenschaften im Job"

Herr Schoo, bei „jakobsbeste“ prämieren wir in Zukunft keine Ideen, sondern nur echte Innovationen – also Produkte, die verkauft werden. Warum?

Andreas Schoo: Ich glaube, es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Ideen und Innovationen. Ideen gibt es viele, aber man muss sie dann auch weiterentwickeln. Die Verantwortung des Managements besteht darin, aus vielen Ideen die beste herauszusuchen und daraus ein tragfähiges Geschäftsmodell, einen Prozess oder ein Produkt zu bauen, das für das Unternehmen relevant ist. Eine tolle Innovation setzt zwar immer eine tolle Idee voraus, aber eine Idee allein ist nicht viel wert, solange sie nicht umgesetzt wird.

Würden Sie FUNKE denn generell als ideenreichen Konzern bezeichnen – auch im Vergleich zu anderen Medienunternehmen?

AS: Im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen sind wir als Medienunternehmen sicherlich sehr innovativ: Medienunternehmen haben immer mit lebendigen Produkten zu tun, die sich naturgemäß ständig neu erfinden und weiterentwickeln. Doch auch innerhalb der Medienbranche sehe ich uns im oberen Drittel. Es gibt natürlich immer Unternehmen, die noch innovativer sind – da fällt mir zum Beispiel das Online- und Printmagazin „Vice“ ein. Andere, die so radikal innovativ sind, sind aber halt fast ausschließlich innovativ, nicht kaufmännisch getrieben. Bei FUNKE beherrschen wir beide Aspekte gut – das zeichnet uns aus. Wir betreiben Innovationen nicht als Selbstzweck, sondern sehen sie als Mittel für unseren wirtschaftlichen Erfolg.

Zurück