Neues Bild der Frau-Magazin erscheint heute - Interview: „Genial gesund mit Doc Fleck“
Liebe Dr. Fleck, schon die erste Ausgabe von „GENIAL GESUND mit Doc Fleck“ hat sich 2020 auf Anhieb weit über 100.000 Mal verkauft. Warum liegt Ihnen dieses Magazin so am Herzen?
Dr. Anne „Doc“ Fleck: Weil ich weiß, dass die Freude am entspannten Erhalt der Gesundheit und gesunder Ernährung immer größer wird. Immer mehr Leute verstehen, dass zum Beispiel gutes Essen Krankheiten vorbeugt, dass bewusst ausgewählte Lebensmittel Medizin sein können, dass sie uns fit und happy machen. Gleichzeitig ist aber die Verunsicherung groß: Welches Fett ist nun gut? Wie ist das mit Eiern und Cholesterin? Macht Milchkaffee wirklich munter oder etwa müde? Kaum einer hat die Zeit und das Fachwissen, all die neuen Studien richtig zu deuten oder stundenlang am Superfood-Regal herumzurätseln, was nun wieder angesagt ist. In „GENIAL GESUND mit Doc Fleck“ kann ich den Menschen die Verunsicherungen nehmen, aufklären und erklären – das ist mir wichtig. Warum Fett nicht dick macht zum Beispiel, dass deutscher Rotkohl mehr Vitamin C hat als Acai-Beeren vom anderen Ende der Welt, weshalb ein Spätstück besser als ein Frühstück ist…
84 wichtige und teils ganz neue Ernährungs-Tipps finden Sie in diesem aktuellen Magazin und natürlich freue ich mich sehr, dass ich auf diesem Wege so viele Menschen erreiche, Ihnen vielleicht helfen, sie inspirieren kann. Und außerdem, ganz ehrlich: Die Zusammenarbeit mit der BILD der FRAU-Redaktion macht mir auch einfach Spaß, das passt!
Seit drei Jahren gibt es in BILD der FRAU bereits Ihre wöchentliche Kolumne „Gut essen“, die bei den Leserinnen extrem beliebt ist. Was zeichnet diese Kolumne aus?
Ich glaube, dass es uns in diesem Team wirklich gelingt, einen Riesenappetit auf gesunde und einfache Küche zu machen. Aufs Probieren und Ausprobieren. Weil ich in meiner Kolumne eben nicht nur theoretisch erkläre, was neue Studienergebnisse bedeuten und welche Lebensmittel uns in Balance bringen – sondern auch, wie man sie am besten einkauft und was man damit alles Tolles zubereiten kann. Jede Woche sind mindestens vier neu entwickelte Rezepte dabei, alle superköstlich. Denn das ist mir wichtig: Gutes Essen soll keine teure Wissenschaft sein oder gar eine Glaubensfrage, es soll schmecken. Ich bin selbst eine Genuss-Esserin.
Im März ist Ihr neues Buch erschienen und jetzt schon ein Bestseller:
„Energy! Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth“.
Warum gerade dieses Thema?
Weil ich in meiner Praxis fast jeden Tag mit Menschen zu tun habe, die sich chronisch erschöpft fühlen und bleiern müde sind. Oft waren diese Patienten auch schon bei einem Arzt, haben dort aber nur zu hören gekriegt: „Alle Werte sind okay, Sie haben nichts, schlafen Sie sich mal richtig aus!“ Das ist aber nicht immer okay! Denn jedes Symptom hat seine individuelle Ursache, man sollte sich die Mühe geben, sie zu finden. Ich verstehe mich da als Detektivin, ich will den Grund für die Schlaflosigkeit, die Schlappheit, den Energiemangel finden. So mache ich das in meiner Praxis – und auch in meinem neuen Buch. Darin gibt es auch viele Selbsttests und Spickzettel für den nächsten Arztbesuch. Die Leser und ich, wir packen gemeinsam die Lupe aus! Und ein 30-Tage-Selbsthilfeprogramm habe ich auch entwickelt – als Rampe zu einem Alltag mit mehr Gesundheit und einem höheren Energielevel.
Liebe Dr. Fleck, wenn Sie Gesundheitsministerin in Deutschland wären – was würden Sie sofort ändern?
Politik ist kein einfaches Feld. Aber ich würde gern mit meinem Wissen und meiner langjährigen Erfahrung Gesundheitspolitik mitgestalten. Mein Herz schlägt dabei für die Ursachenmedizin – also eine, die nicht nur Symptome glattbügelt. Ich setze mich dafür ein, dass wir unser Gesundheitssystem langfristig umbauen: zu einem präventiven System! Vorsorgemedizin muss einen höheren Stellenwert erhalten, das bringt die Menschen in die Eigenverantwortung. Ich finde auch, bereits Kindern sollte innovatives Ernährungs- und Gesundheitswissen beigebracht werden: Was tun bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit? Wie gesund essen? Wie Stress abbauen? Es wäre absolut sinnvoll, die ganzheitliche Medizin mehr zu belohnen, die „sprechende“ Medizin, dafür brauchen die Ärzte größere Zeitbudgets. Und ich würde auch dem Thema Seuchenbekämpfung und Katastrophenschutz mehr Gewicht geben – nicht erst seit Corona: Das habe ich schon bei der SARS-Epidemie 2002 gefordert. Aber der Politiker, der damals für eine Millioneninvestition von Masken-auf-Vorrat und Hygienekonzepte gekämpft hätte, der wäre ohne Applaus vom Rednerpult gegangen. Es ist jetzt höchste Zeit, die Weichen für lebenswichtige Themen neu auszurichten. Das Gesundheitswesen sollte personell, inhaltlich und materiell besser ausgestattet werden.
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