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Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt aus Sicht der Generation Y: 77 Prozent von ihnen finden, dass Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen zu hohe Ansprüche an den Bewerber richten. Dies sei, so die befragten Kandidaten, auch deshalb kritisch, weil die Personalabteilungen das selbst in vielen Fällen nicht vorlebten. Hintergrund: Sieben von zehn Berufsstartern sind der Meinung, dass einerseits hochwertige Bewerbungen erwartet werden, während die Arbeitgeber diese Anforderung in Stellenanzeigen selbst nicht erfüllen. Das offensichtliche Verständigungsproblem zwischen Arbeitgeber und Bewerber erfordert einen neuen Stil für Stellenanzeigen. Prof. Dr. Christoph Beck von der Hochschule Koblenz dazu: „Viele Kandidaten haben offenbar den Eindruck, dass Arbeitgeber nur Stellenanzeigen von der Stange produzieren. Das kann dazu führen, dass sie sich in dem hochemotionalen Job-Umfeld nicht genügend abgeholt fühlen. Arbeitgeber, die hier einen neuen redaktionellen Stil entwickeln, werden zukünftig bessere Chancen haben, die besten Talente für sich zu gewinnen. Da gilt die Faustformel: Maßkonfektionen, passgenau für die jeweilige Zielgruppe, sitzen einfach besser.“
Positionsmarketing schlägt Employer Brandig
Ein weiteres interessantes Ergebnis des ABSOLVENTA GenY-Barometers: Personalmarketing und zu viele Informationen zur Arbeitgebermarke haben nach Meinung der Young Professionals nicht viel in einer Online-Stellenanzeige verloren. Bestes Beispiel: Unternehmensvideos finden 89 Prozent der Befragten eher unwichtig – ebenso Verlinkungen zu Social Media Plattformen des Arbeitgebers (71 Prozent). Ausdrücklich gewünscht dagegen: die Verlinkung zur Karriere-Webseite des Arbeitgebers, die 82 Prozent wichtig finden, um sich bei Bedarf weiterführend informieren zu können.
„Eine der wesentlichen Erkenntnisse der Analyse besagt, dass Bewerber Stellenanzeigen fernab von jeglichen Diskussionen um Employer Brands und Personalmarketing bewerten. Kandidaten verstehen sie als Informationsinstrument rund um eine zu besetzende Position. Diese sollte aus ihrer Sicht besser umschrieben werden. Arbeitgeber sind also aufgefordert, hier eine neue Sprache zu entwickeln, die sie von anderen Unternehmen abgrenzt und eben nie die konkrete Position aus den Augen verliert“, so Christoph Beck.